STEUERLAST SENKEN DURCH PROFESSIONELLE HOLDING-STRUKTUREN

Holdinggesellschaft einfach erklärt: Definition, Vorteile, Beispiele, Gründung

WAS IST EINE HOLDING?

Der Begriff Holding – auch als Mutterunternehmen bezeichnet – bedeutet nichts anderes als eine Kapitalgesellschaft – UG, GmbH oder AG – die selbst Gesellschafter einer Kapitalgesellschaft ist. Es handelt sich bei diesen Firmen also um juristische Personen, welche als Gesellschafter eine Beteiligung an kleineren Gesellschaften haben.

Eine Holding ist dabei an keine Rechtsform gebunden. Bevorzugt wird ihre Gründung in der Regel als Aktiengesellschaft und Holding GmbH, jedoch ist auch eine Personengesellschaft möglich. Die Vorteile und Nachteile sind je nach Struktur der geplanten Beteiligung abzuwägen.

KLASSISCHER AUFBAU EINER HOLDINGSTRUKTUR

Holdingstrukturen sind flexibel und vielseitig. Wie viele Tochtergesellschaften die Organisation insgesamt umfassen darf, ist nicht vorgeschrieben. Wichtig ist, das die Muttergesellschaft stets Anteile an allen Tochtergesellschaften und eine Stimmrechtsmehrheit besitzt. Nur dann kann die Rede von einer Holding-Struktur sein.

Eine typische Holding-Struktur würde so aussehen: Sie haben als übergeordnetes Organ die Holding, darunter eine operative GmbH und zusätzlich dazu noch eine Immobilien-GmbH. Diese Gestaltung heißt das goldene Dreieck. Die Betreuung der Töchter wird dabei von der Holding übernommen.

DIE BEZIEHUNG ZWISCHEN MUTTER- UND TOCHTERGESELLSCHAFT

Die Verbindung zwischen den Mutter- und Tochtergesellschaften entsteht durch Kapitalbeteiligungen von mindestens zehn Prozent bis maximal hundert Prozent der Muttergesellschaft an einer oder mehreren Tochtergesellschaften.

Viele Unternehmer besitzen nicht nur eines, sondern mehrere Unternehmen parallel. Um Ressourcen zwischen den Unternehmen zu transferieren, brauchen sie eine wirtschaftliche und juristische Verbindung.

Zu diesem Zweck kann die Gründung einer Holding interessant sein. Eine Holding erfüllt diese verbindende Funktion für alle Tochterunternehmen. Sie kann je nach Holdingstruktur und Organisationsform unterschiedliche Ressourcen zwischen den Tochterunternehmen verschieben.

Wenn zum Beispiel eine Gesellschaft Geld benötigt und eine andere Gesellschaft hohe Liquiditätsreserven hat, kann die eine Gesellschaft eine Ausschüttung in die Muttergesellschaft vornehmen. Die Holding als Mutter kann dann das Geld als Darlehen oder Kapitalrücklage an die zweite Tochter weitergeben.

WELCHE HOLDING-VARIANTEN GIBT ES IN DEUTSCHLAND?

Im Folgenden finden Sie die Unterschiede zwischen den Gesellschaftsformen unterschiedlicher Holdingunternehmen. Grundsätzlich lassen sich vier Formen der Holding-Gesellschaft voneinander differenzieren. Die Holding-Varianten bieten dem Unternehmer verschiedene Vorteile.

DIE ORGANISATORISCHE ODER STRUKTURELLE HOLDING

Die Organisatorische Holding, auch Strukturelle Holding, ist für die interne Strukturierung und Organisation einzelner Unternehmensbereiche zuständig und befindet sich innerhalb des Unternehmens.

Über die Gründung oder Übernahme von Unternehmen hinaus, wird diese Form der Holdinggesellschaft gerne für die interne Organisation genutzt. Um eine Übersicht über die verschiedenen Sparten eines Großunternehmens zu behalten, kann es von Vorteil sein, unterschiedliche Geschäftsbereiche durch eine Holding-Gründung neu zu gliedern.

Die Holding als Gesellschafter übernimmt in dem Fall die Aufgabe der Geschäftsbereich-Konsolidierung und der funktionellen Gliederung. Diese Form der Holdingstruktur ist unabhängig davon, ob die Holding lediglich als Gesellschafter Anteile an dem Tochterunternehmen hält, strategisch tätig ist oder gar operativ tätig ist, beispielsweise durch eine Abteilungsleitung.

DIE MANAGEMENT-HOLDING ODER STRATEGIE-HOLDING

Bei komplexeren Unternehmensstrukturen müssen Tochterunternehmen regelmäßig Dienstleistungen in Rechnung gestellt werden. Häufig werden zentral Managementleistungen für eine Vielzahl von Unternehmen erbracht.

In diesem Fall bietet sich an, für diese Art der Dienstleistung eine eigene Management-GmbH zu gründen. Diese Gesellschaft ist ebenfalls eine Kapitalgesellschaft und zu 100% im Besitz der Holding-GmbH, somit ist die Holding-GmbH alleiniger Gesellschafter. Der Vorteil dabei ist, dass nicht die Tochter der Holding-GmbH die Dienstleistung in Rechnung stellt, sondern die Management-GmbH selbst. Die Muttergesellschaft steht dem Tochterunternehmen vor allem in finanzwirtschaftlichen und strategischen Fragen vor.

FINANZ-HOLDING ODER VERMÖGENSHOLDING

Bei der Finanzholding hält und verwaltet die GmbH-Holding die Beteiligungen an den untergeordneten Unternehmen. Diese Form beschränkt sich auf eine distanzierte Einflussnahme über bestimmte Kontrollgremien, wie beispielsweise über Gesellschafterversammlungen oder Aufsichtsratsmandate. Das Ziel ist die strategische Wertoptimierung. Die Holdinggesellschaft steht den Tochterunternehmen ausschließlich in finanzwirtschaftlichen Fragen vor.

Vorteil dieser Holdingstruktur gegenüber der Management-Holding ist die strategische Autonomie der Tochterunternehmen und die dadurch resultierende Möglichkeit, Gewinn aus vielfältigen Wirtschaftszweigen zu schöpfen.

DIE OPERATIVE HOLDING

Hierbei handelt es sich um die klassische Organisationsform von Großunternehmen. Die Muttergesellschaft ist dabei direkt am Markt tätig und erbringt notwendige Leistungen zur Wertschöpfung selbst. Die Tochter-Firmen, deren Gesellschaftsanteile die Holding-Gesellschaft hält, dienen der Ergänzung der unternehmerischen Tätigkeiten der Mutter.

Unterhalb der Holding ist zum Ersten die operative GmbH. Sie enthält das operative Geschäft und erwirtschaftet die Gewinne. Sie ist selbst eine Kapitalgesellschaft mit einer Steuerpflicht von 30%. Als GmbH haftet sie nur mit ihrem Gesellschaftsvermögen. Die private Ebene und die Ebene Holding sind durch die Wahl dieser Unternehmensform geschützt.

Die operative GmbH ist aktiv. Sie sollte so strukturiert sein, dass sie eigenständig veräußerungsfähig ist. Das heißt: Sollte es innerhalb dieser operativen GmbH mehrere Geschäftsbereiche geben, dann würde sich auch eine Aufteilung in zwei operative GmbHs anbieten. Wichtig ist, dass der Exit, also der Verkauf des Unternehmens, immer eingeplant wird.

Die operative GmbH erwirtschaftet Gewinne und schüttet die freie nicht im Unternehmen benötigte Liquidität in die Holdingstruktur aus. Nach Abzug von 1,5% Steuern kann der restliche Betrag dann in den weiteren Vermögensaufbau investiert werden. Die operative GmbH ist zu 100% Tochter der Holding-GmbH.

DIE GMBH – EINE ANERKANNTE GESELLSCHAFTSFORM

Nach deutschem Recht ist die Gesellschaft mit beschränkter Haftung, abgekürzt GmbHeine Rechtsform für eine juristische Person des Privatrechts, die zu den Kapitalgesellschaften zählt. Es muss ein Stammkapital von mindestens 25.000 Euro vorhanden sein, wobei die Hälfte bei der Gründung vorhanden und eingezahlt werden muss.

Eine Variante stellt die GmbH & Co. KG dar. Dabei bedeutet „Co. KG“ nichts anderes, als Compagnie Kommanditgesellschaft, also eine Personengesellschaft mit beschränkter Haftung.

WAS IST EINE GMBH HOLDING?

DEFINITION: WAS IST EINE GMBH-HOLDING?

Die Holding-GmbH selbst ist eine passive GmbH und wird oft als „Mutter“ bezeichnet. Dies bedeutet, dass ihre Funktion nur auf das Halten von Beteiligungen, Immobilien und Vermögensgegenständen begrenzt ist. Sie hat keine operative Tätigkeit.

RISIKOVERLAGERUNG

Da eine GmbH-Holding nicht operativ tätig ist, fällt nur ein sehr geringes Risiko an. Und genau das ist beabsichtigt. Ihre Funktion ist es, Vermögen zu halten: Sie darf und soll keine Risiken erzeugen.

AUSSCHLUSS DER PERSÖNLICHEN HAFTUNG

Als GmbH haftet sie nur mit ihrem Gesellschaftsvermögen. Die private Ebene und die Ebene der Holding sind durch die Wahl dieser Unternehmensform geschützt.

STEUERVORTEILE

Mangels operativer Tätigkeiten hat eine Holding-GmbH die Möglichkeit, sich von der Kapitalertragssteuer befreien zu lassen. Diese Möglichkeit bleibt ihr verwehrt, sobald sie operative Tätigkeiten übernimmt.

RECHTSSICHERE GRÜNDUNG

Die formalen Anforderungen an eine GmbH sind hoch, dafür kann aber auch nur mit der Summe von 25.000 Euro gehaftet werden.

RENOMMIERTE GESELLSCHAFTSFORM

Die GmbH war einer der weltweit ersten Formen von haftungsbeschränkten Kapitalgesellschaften und ist die in Deutschland mit Abstand häufigste Gesellschaftsform für Kapitalgesellschaften.

FÜR WEN IST DIE GRÜNDUNG EINER HOLDING INTERESSANT?

Nicht nur Großkonzerne nutzen die Vorteile der Holding, auch immer mehr Startups entscheiden sich für diese Unternehmensstruktur. Ob sich die Holding für Ihr Unternehmen lohnt können Sie in der Regel nur durch eine genaue Gegenüberstellung von Ausgaben und Einnahmen herausfinden.

VOR- UND NACHTEILE EINER HOLDING-GRÜNDUNG

Durch die Veräußerung von Gewinnen von der Tochtergesellschaft an die Muttergesellschaft entstehen Steuerersparnisse, denn diese sind zu 95 % steuerfrei.

Die genannten veräußerten Gewinne können bei Insolvenz des Tochterunternehmens nicht mehr für die Haftung herangezogen werden, da eine Muttergesellschaft nicht für ihre Tochtergesellschaften haftet.

Eine Tochtergesellschaft kann als „Besitzgesellschaft“ für teure Anschaffungen wie Fuhrpark, Software-Lizenzen, Technik und Möbel dienen. Damit ist dieses Vermögen im Fall einer drohenden Insolvenz einer anderen Tochtergesellschaft geschützt.

Durch zwischengeschaltete Treuhänder ist es möglich, nicht als Inhaber einer Tochtergesellschaft erkennbar zu sein und damit quasi anonym zu bleiben. Das kann zum Beispiel aus Image-Gründen (zwei qualitativ unterschiedliche Produkte zu unterschiedlichen Preisen) sinnvoll sein.

Die Nachteile einer Holding-Struktur sind mehrere Buchführungen und Jahresabschlüsse, allgemein mehr Aufwand und verschiedene Verträge.

WELCHE 7 VORTEILE BRINGT IHNEN EINE HOLDING GMBH?

TRENNUNG DER RISIKEN

Immer dann, wenn Sie Geld in einer operativen Tochtergesellschaft verdienen stehen Sie vor dem Problem, dass das Geld Risiken ausgesetzt ist. Die Gmbh haftet mit ihrem Unternehmensvermögen. Sie haftet damit auch mit allen Gewinnen, die sie bisher angespart hat. Es macht aber keinen Sinn, Vermögen und Risiko an der gleichen Stelle zu halten.

Um das bereits verdiente Geld in Sicherheit zu bringen, sollten Sie es an Ihre Muttergesellschaft (also Ihre Holding) ausschütten. Durch diese Ausschüttung werden Vermögens-Chance und -Wagnis voneinander getrennt.

VERHINDERUNG EINER VERDECKTEN GEWINNAUSSCHÜTTUNG

Da eine Holding sich den Überblick über alle Tochtergesellschaften verschafft, können steuerliche Risiken – wie zum Beispiel eine verdeckte Gewinnausschüttung – minimiert werden. Die Holding als alleiniger Gesellschafter kann unter anderem die Gewinne aller GmbHs zu 95% steuerfrei ausschütten oder damit Verluste einzelner Teilbetriebe ausgleichen. So können Krisen im laufenden Geschäft einzelner Betriebszweige gedämpft werden.

Ist die Holding alleiniger Inhaber eines Tochterunternehmens durch 100%-ige Unternehmens-Beteiligung, so kann ein interner Steuerberater die Holding als Gesellschafter zum laufenden Geschäft beraten.

GEMEINSAME BESTEUERUNG ALLER GEWINNE UND VERLUSTE

Für eine Holding ist ein Steuerberater unerlässlich, welcher sich mit allen Formen der Besteuerung auskennt. Grundsätzlich gilt jedoch: Alle Gewinne und Verluste der Gesellschaften werden zusammengerechnet, bevor die Besteuerung erfolgt. Sie haben in Ihrer GmbH hohe Dividenden und möchten diese Vorträge nutzen, um den Gewinn Ihrer Gesellschaften sinnvoll zu investieren?

Wenn der Gesellschafter in seiner operativen Tochtergesellschaft Gewinnvorträge hat, die er gern für den Kauf von Immobilien oder Aktien oder für andere Investments einsetzen möchte, ist eine Ausschüttung der Gewinne an eine Holding mit Beteiligung am entsprechenden Unternehmen von Vorteil. Wenn ein Gesellschafter Dividenden an eine GmbH-Holding ausschüttet, dann fallen nur 1,5 Prozent Steuern an.

Vorteile sind unter anderem, dass Gewinne aus dem unternehmerischen Risiko entfernt werden und der Gewinn einer Holding anders besteuert wird, wenn diese ihren Unternehmenssitz im Ausland hat – ob Berlin, Madrid oder Denver kann abhängig von den Vorteilen für das entsprechende Geschäft frei gewählt werden. Die Holding als Gesellschafter sollte in jedem Falle einen eigenen Steuerberater hinzuziehen, um Möglichkeiten der Optimierung zu besprechen.

VERHINDERUNG EINER ZERSPLITTERUNG IM FALLE EINES PLÖTZLICHEN TODESFALLS

Eine besonders positive Seite der Gründung einer GmbH-Holding: Im Todesfall kann Ihr Unternehmen ohne eine Bündelung frei unter Ihren Erbe aufgeteilt werden, das führt zu einer Zersplitterung Ihres Unternehmens. Mit einer Holding können Sie dem entgegenwirken. Ihre Unternehmen befinden sich als Töchter in einer gemeinsamen Muttergesellschaft kann deshalb nicht von verschiedenen Personen kontrolliert werden. So werden einfach die Anteile an der GmbH-Holding vererbt und die Unternehmen verbleiben unter einem gemeinsamen Mantel.

VERMÖGENSAUFBAU STATT GEWINNAUSSCHÜTTUNG

Ohne eine Holding müsste eine GmbH direkt Geld an Sie ausschütten damit Sie es reinvestieren können. Dies würde bei Ihnen zu einem ungewollten Zufluss führen. Die Holding hat hier eine abschirmende Wirkung. Die Ausschüttung geht nicht an Sie, sondern an Ihre Holding. Die Holding investiert nun, Sie haben keinen Zufluss auf privater Ebene.

Das Geld, das Sie in Ihre operativen Gesellschaften verdienen, wird über die Holding investiert. Dabei spielt es erst einmal keine Rolle, ob in Immobilien, Wertpapieren, Gold, Luxusuhren oder sonstigen Anlageformen. Die Holding erfüllt die Funktion einer Vermögensverwaltung. Sie hat keine Risiken und kann Ihr Vermögen sammeln und gewinnbringend anlegen.

IMAGEFÖRDERNDE AUSSENWIRKUNG

Die Gründung einer Holding sorgt zudem für ein besseres Firmenimage. auf diese Weise profitieren alle Ihre Tochter-GmbHs von der positiven Außenwirkung der Holding. Vor allem für Start-Ups können übergeordnete Holdings interessant sein, um von deren Renommee zu profitieren.

Hier ein Beispiel:

95% STEUERFREIE GEWINNAUSSCHÜTTUNGEN

Durch die Ausschüttungsbegünstigung, die bestimmt, dass 95 % aller Ausschüttungen aus Tochtergesellschaften steuerfrei sind, müssen Sie im Ergebnis keine Kapitalertragssteuer auf Ihre Ausschüttungen zahlen. Dies führt über die Jahre zu erheblichen Kapitalaufbauten durch geringere Steuerlast.

EIN NACHTEIL DER HOLDING: MUTTER-TOCHTER-ABHÄNGIGKEIT

Ist die Holding als alleiniger Gesellschafter in Gefahr, dann sind die Töchter gleichermaßen gefährdet, auch wenn sie selbst hohe Gewinne erzielen und gut am Markt positioniert sind.

Dieses enge Abhängigkeitsverhältnis, welches durch die alleinige Beteiligung an Tochter-Unternehmen entsteht, können strategische Entscheidungen im laufenden Geschäft der Töchter beeinflussen und zu Risikovermeidung führen.

Auf der einen Seite kommt es in einem 100%-igen Beteiligungs-Modell oft zu einer hohen Ähnlichkeit in der Geschäftsbereichsorganisation. In Beteiligungs-Konzepten, in welchen die GmbH-Holding nicht alleiniger Gesellschafter ist kommt es auf der anderen Seite oftmals zu einem hohen Grad an Anonymisierung und Intransparenz der Ziele der GmbH-Holding gegenüber der Tochter.

Holding GmbH: Wann ist sie von Vorteil und wann eine Gefahr für Ihre Firmen?

Eine gut vorbereitete Umwandlung Ihres Unternehmens geht in der Regel schnell. Sie können aus einem Einzelunternehmen schnell eine GmbH und eine GmbH schnell zur Tochter einer Holding machen, oder auch Ihre Holding zu einer GmbH-Holding. In allen Fällen ist die Nutzung des Umwandlungsrechts ganz wesentlich für den Erfolg der Konstruktion.

Notwendig für den Erfolg ist die sachgerechte und kundige Nutzung der steuerlichen Regelungen. Rund 95 % der Unternehmer sind mit einer Holding-Struktur bestens bedient. Sie kommen mit einem Einzelunternehmen, das Sie in eine GmbH umwandeln, die wiederum unter ein Holding-Dach schlüpft, gut zurecht. Nach Ablauf der Sieben-Jahre-Sperrfrist können Sie die operative GmbH fast steuerfrei veräußern. Vielleicht haben Sie privaten Immobilienbesitz den Sie noch in eine Immobilien-GmbH einbringen. Damit steht eine ordentliche Gesamtstruktur, die rechtssicher ist und steuerlich gut dasteht.

Was, wenn Ihr Standesrecht gegen eine GmbH spricht?

Das gilt beispielsweise für Apotheker. In einem solchen Fall wird es ein wenig komplizierter. Denn dann müssen Sie die Unternehmensbereiche einzeln betrachten. Sie zerlegen Ihr Unternehmen in verschiedene Bereiche und gliedern nur diejenigen aus, die nicht unter das herrschende Standesrecht fallen. So kann bei einer Apotheke das Anlagevermögen von einer Gesellschaf gehalten werden, der Kurierdienst von einer anderen. Auch Buchhaltung oder Lagerhaltung können ausgegliedert werden.

Holding gründen: Steuerersparnis oder Verwaltungsmonster?

WIE GRÜNDET MAN EINE HOLDING?

WER KANN EINE HOLDING GRÜNDEN?

Eine Holding kann von einer Person allein oder von mehreren Personen gegründet werden. Die Voraussetzungen sind uneingeschränkte Geschäftsfähigkeit und volljährig, keine Verurteilung wegen Vermögensstraftaten sowie kein Berufs- oder Gewerbeverbot.

WIE IST DER ABLAUF DER GRÜNDUNG EINER HOLDING?

Die Gründung ist mit der einer Kapitalgesellschaft vergleichbar. Hinzu kommen die Beteiligung der Muttergesellschaft der bzw. den Tochtergesellschaften und entsprechenden Verträgen. Mindestens zwei rechtlich eigenständige Unternehmen, genauer gesagt Kapitalgesellschaften, sind Voraussetzung für eine Holding-Unternehmensstruktur. Denkbar ist eine komplette Neugründung eines oder beider Unternehmen oder der Zusammenschluss zweier bereits bestehenden Unternehmen.

PLANUNG DER HOLDING-STRUKTUR

Zunächst sollten Sie die Holding-Gründung mit Hilfe eines Businessplans und einer Holding-Struktur planen. Es gilt hierbei zu beachten, welches Ziel Sie verfolgen und in welchem Umfang eine Beteiligung der Muttergesellschaft an der Tochtergesellschaft sinnvoll ist. Zur Planung gehört auch die Auswahl der geeigneten Rechtsform der Gesellschaften.

WIE WÄHLE ICH DIE RICHTIGEN RECHTSFORMEN?

Zu den Kapitalgesellschaften zählen die Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt) (UG (haftungsbeschränkt)), die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) sowie die Aktiengesellschaft (AG) als auch Limited (Ltd). Je nachdem, wie viel Startkapital Sie aufbringen, können Sie hier frei wählen. Auch Mischformen sind möglich, das heißt, das Mutterunternehmen kann eine andere Rechtsform haben als das Tochterunternehmen.

NOTAR, BANK, HANDELSREGISTER – JURISTISCHE UND ADMINISTRATIVE PFLICHTEN

Die Mutter- sowie Tochtergesellschaften müssen notariell beurkundet werden , ein Geschäftskonto muss für alle Unternehmen eröffnet werden und die erforderliche Stammeinlage, in der Höhe je nach Rechtsform, eingezahlt werden. Da es sich um Kapitalgesellschaften handelt, ist eine Eintragung ins Handelsregister pflicht.

GRÜNDUNG EINER HOLDING MIT BEREITS BESTEHENDEN UNTERNEHMEN

Bei der Gründung eines weiteren Unternehmens, deren hundertprozentiger Eigentümer eine bereits gegründete Kapitalgesellschaft ist, wird das bestehende Unternehmen durch die Gründung in die Dachgesellschaft umgewandelt.

Wird ein bestehendes Unternehmen als Tochter angegliedert, besteht allerdings eine Frist von sieben Jahren, bevor die Steuervorteile im Falle eines Verkaufs der Tochtergesellschaft in Anspruch genommen werden können.

Bei einem vorzeitigen Verkauf kann der Steuervorteil allerdings anteilig geltend gemacht werden. Bei einem Verkauf nach fünf Jahren entstehen bspw. Steuervorteile für 5/7 des Verkaufspreises.

DIE HOLDING ANMELDEN: AUF ZUM FINANZ- UND GEWERBEAMT

Mutter- und Tochtergesellschaften sind innerhalb einer Holding rechtlich eigenständig und brauchen demnach auch eine eigene Steuernummer, die Sie nach der steuerlichen Anmeldung beim Finanzamt erhalten.

Auch eine Anmeldung beim Gewerbeamt ist notwendig, da Kapitalgesellschaften meist gewerblich tätig sind.

STEUERN SPAREN MIT DER GRÜNDUNG EINER HOLDING

Die Holding-Gesellschaft und die Tochtergesellschaften werden nach ihrer Rechtsform besteuert. Dazu gehören in den meisten Fällen die Körperschaftssteuer, Gewerbesteuer und Umsatzsteuer. Um Steuern zu Sparen empfiehlt sich eine Holding-Struktur gleich aus mehreren Gründen.

Wird eine Tochtergesellschaft verkauft, sind 95 Prozent des erzielten Verkaufspreises steuerfrei. Nur die übrigen fünf Prozent werden als Bemessungsgrundlage herangezogen und nach den üblichen Regelungen besteuert.

Gerade dieser Aspekt ist für Start-ups besonders interessant, wenn das Ziel der Exit darstellt. Der erzielte Erlös, der sich jetzt in der Holding befindet, kann entweder reinvestiert werden oder durch die Ausnutzung von bspw. Freibeträgen ausgezahlt werden. Auch die im Betrieb der Holding-Tochter erzielten Gewinne werden bei der Überführung in die Holding-Mutter nur zu fünf Prozent mit der Kapitalsteuer besteuert.

Durch einen Gewinnabführungsvertrag kann zusätzlich an Steuern gespart werden. Verzeichnet eine Tochtergesellschaft z.B. Gewinne und die andere Tochtergesellschaft Verluste, werden bei zwei einzelnen Unternehmen die Gewinne versteuert. Mit einem Gewinnabführungsvertrag im Rahmen einer Holding-Gesellschaft, können Gewinne und Verluste gegeneinander aufgerechnet und so die Steuerlast verringert werden. Der Abschluss hat eine automatische Gewinnabführung von einer Tochter zur Mutter zur Folge und es entsteht eine sogenannte „Konzernfiktion“. Die Holding wird ab sofort als Konzern angesehen und verliert somit den Vorteil der Risikoumverteilung. Die Muttergesellschaft haftet von nun an für die Verbindlichkeiten der Tochtergesellschaften.

WIE BEKOMME ICH GELD AUS DER HOLDING?

Sie erhalten ein angemessenes Geschäftsführergehalt, welches den zu versteuernden Gewinn der Kapitalgesellschaften reduziert, allerdings mit Ihrem individuellen Steuersatz versteuert wird.

Zudem kann eine Gewinnausschüttung vorgenommen werden. Eine sogenannte Dauerüberzahler-Bescheinigung vom Finanzamt ist gut für die Liquidität, da die Tochtergesellschaft aus der Gewinnausschüttung keine Kapitalertragssteuer und keinen Solidaritätszuschlag einbehalten muss. Die Versteuerung der Gewinnausschüttung erfolgt erst mit den Steuererklärungen für das Jahr der Gewinnausschüttung.

Sie können sich auch ein Darlehen von der Kapitalgesellschaft auszahlen lassen. Dieses Darlehen ist zu verzinsen und mit Ablauf der Laufzeit zurück zu bezahlen.

FAZIT: EINE HOLDING BIETET INHABERN MEHRERER GMBHS MEISTENS VORTEILE

Sollten Sie mehrere GmbHs besitzen, erhalten Sie durch die Gründung einer Holding Vorteile anhand von Steuerersparnissen und auch verwaltungstechnischer Natur kann eine entsprechende Gründung durchaus sinnvoll sein. Wichtig für Sie als Inhaber ist jedoch vor allem, dass Ihnen keine gravierenden Fehler unterlaufen. Denn sollte die Existenz Ihrer GmbH-Holding gefährdet sein, trifft dies im selben Maße auch auf Ihre anderen Kapitalgesellschaften zu.

Holding GmbH: Wie lassen sich mit einer GmbH-Holding Steuern sparen?

DIE STEUERLICHEN VORTEILE EINER HOLDING-GESELLSCHAFT – EINE FIRMA GRÜNDEN, UM STEUERN ZU SPAREN.

VERÄUSSERUNGSGEWINN – STEUERVORTEILE BEIM VERKAUF EINER TOCHTERGESELLSCHAF

Der Verkauf eines Einzelunternehmens ist zu fast 100 Prozent steuerpflichtig. Bei einem Verkauf Ihrer GmbH aus dem Privatvermögen müssen Sie noch 60 % der Gewinne versteuern. Wenn das verkaufte Unternehmen eine Tochter-GmbH ist, schrumpft die Steuerbelastung auf 1,5%. Denn nur 5% des Erlöses werden der Besteuerung unterworfen, für die wiederum der GmbH-Pauschalsatz von 30% gilt

GEWINNAUSSCHÜTTUNG – STEUERVORTEILE BEI DIVIDENDEN

Normalerweise zahlen Sie bei jeder Ausschüttung einer GmbH eine Kapitalertragsteuer von 25 % zuzüglich Solidaritätszuschlag. Diese Kapitalertragsteuer wird Ihnen später im Fall der Holding auf die zu zahlende Körperschaftsteuer angerechnet. Dies ist nicht optimal, da Sie dadurch in Vorleistung gehen müssen. Sie bekommen das Geld erst zeitversetzt über die Anrechnung wieder zurück.

In einer Holding plus können Sie die Gesellschaft von der Abführung der Kapitalertragsteuer befreien lassen. Dies führt zu einem erheblichen Liquiditätsvorsprung für Sie und Ihr Unternehmen.

FAZIT: STEUERN SPAREN MIT EINER GMBH-HOLDING

Wenn Sie nicht vor dem organisatorischen Mehraufwand zurückscheuen und das benötigte Stammkapital besitzen, können Sie sich durchaus überlegen, ob Sie Ihre unternehmerische Tätigkeit auf der Basis einer Holding-Struktur aufbauen möchten und über die Gründung einer GmbH-Holding nachdenken.

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